Willkommen bei der Vereinigung der Waldorfkindergärten in der Region Hessen
Waldorfpädagogik ist die gemeinsame Grundlage der Kindergärten, die in der Vereinigung der Waldorfkindergärten Mitglied sind.
Hier finden Sie ein paar einführende Gedanken zur Waldorfpädagogik
Die heutige Form der Waldorfpädagogik basiert auf den geisteswissenschaftlichen Forschungsergebnissen Rudolf Steiners, dem Begründer der Anthroposophie (1861-1925). Er beschreibt die Entwicklung des Kindes in Phasen, die jeweils einem 7-Jahresrhyhmus entsprechen und somit einen Bildungsgang von der Geburt bis zum 21. Jahr bilden.
Kinder lernen zunächst implizit, vornehmlich über das Nachahmen der Menschen in ihrer Umwelt. Sie bilden sich an und mit der Umgebung. Die Welt wirkt prägend bis in die feinstofflichen, körperlichen Vorgänge und Sinnesorgane. Das Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, das Feiern der Jahresfeste und das tägliche Spielen in der Natur bilden ein Fundament für die gesunde physische Entwicklung in den ersten Lebensjahren.
Das freie, von Fantasie getragene, Spiel in der altersgemischten Gruppe, ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Waldorfpädagogik. Hier kann sich das Kind im eigenen Tempo und den eigenen Neigungen entsprechend frei entfalten. Pädagoginnen, Pädagogen und Eltern schaffen gemeinsam das achtsame Umfeld in dem die Kinder wachsen und gedeihen können.
Waldorf gegen Rechts
Erklärung gegen Rassismus und Diskriminierung der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V.
Die Waldorfkindergärten und – Tageseinrichtungen sowie die Ausbildungsstätten im Verbund der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. leisten bei der Wahrnehmung ihrer pädagogischen und sozialen Aufgaben im Geiste der Menschenrechte einen Beitrag für eine Gesellschaft, die auf dem solidarischen Zusammenleben aller Menschen beruht.
Als Einrichtungen ohne Auslese, Sonderung und Diskriminierung sehen sie alle Menschen als frei und gleich an Würde und Rechten an, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, nationaler oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Sprache, Weltanschauung oder Religion.
Die Anthroposophie als Grundlage der Waldorfpädagogik richtet sich gegen jede Form von Rassismus und Nationalismus. Die Waldorfkindergärten und – Tageseinrichtungen sowie die Ausbildungsstätten im Verbund der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. sind sich bewusst, dass das Gesamtwerk Rudolf Steiners vereinzelt Formulierungen enthält, die von einer rassistisch diskriminierenden Haltung der damaligen Zeit mitgeprägt sind. Die Waldorfkindergärten und -Tageseinrichtungen sowie die Ausbildungsstätten im Verbund der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. distanzieren sich von diesen Äußerungen ausdrücklich, denn diese stehen im vollständigen Widerspruch zur Grundausrichtung der Waldorfpädagogik und zum modernen Bewusstseinswandel.
Weder in der Praxis der Einrichtungen noch in der Erzieher:innenausbildung werden rassistische oder diskriminierende Tendenzen geduldet. Die Waldorfkindergärten und - Tageseinrichtungen sowie die Ausbildungsstätten im Verbund der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. verwahren sich ausdrücklich gegen jede rassistische oder nationalistische Vereinnahmung ihrer Pädagogik und von Rudolf Steiners Werk.
Aus diesem Selbstverständnis arbeiten die Waldorfkindergärten und - Tageseinrichtungen sowie die Ausbildungsstätten im Verbund der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. seit ihrer Gründung. Waldorfpädagogische Einrichtungen engagieren sich heute weltweit in den unterschiedlichsten kulturellen, politischen, sozialen und religiösen Kontexten. Sie begrüßen die Vielfalt und setzen sich für ein gelingendes Miteinander ein.
Verabschiedet von der Mitglieder – und Vertreterversammlung der Vereinigung der Waldorfkindergärten
am 15. Mai 2022 in Würzburg.