Spielstufen
Komm, ich zeig dir, wie ich spiele
Ich will mit allem spielen
freies Spiel - kulturelles Spiel - praktisches Spiel
Die erste Lebenszeit folgt im Wachstum, in der Entwicklung der Organe, im Erwerben der ersten Fähigkeiten einem natürlichen Rhythmus. Dieser kann gefördert, aber auch gestört und vielfältig beeinträchtigt werden, wenn die äußeren Bedingungen seiner Entfaltung entgegenstehen.
Daraus erwächst den Eltern und Erziehern eine gemeinsame Verantwortung.
In der ersten Spielstufe (1-3 Jahre)...
ist Bewegung für das Kind die Grundform seines Spielens. Es wird zu dem, was es spielt. Es lebt im Ergreifen, Wiederholen von allem, was sich ihm anbietet. Es kann und will alles aus allem machen. Hier gilt es, diese Aktivität durch natürliche, einfache, die Phantasie freilassende Spielmaterialien anzuregen.
In den ersten drei Jahren lernen Kinder spielend stehen, gehen, sprechen, Gedanken fassen. Bewegungen, seelische Äußerungen und innere Aktivität sind natürliche Stufen der Entwicklung, die sich in die späteren Phasen des Spielens und Lernens fortsetzen.
In der zweiten Spielstufe (3-5 Jahre)...
”vertieft” sich das Spiel des Kindes. Es verbindet sein Erleben intensiver mit dem Tun, bleibt bei einem Spiel, kann länger zuhören, wenn Märchen erzählt werden, malt nicht nur Einzelheiten, sondern ganze Bilder. Das Kind lässt sich ein auf das, was ihm begegnet, es gibt sich dem hin, was in seinem Inneren lebt.
Diese Altersstufe will vor allem reiche Anregung. Alle Sinne sollen durch das Spiel angesprochen werden. Zeit und Raum sind notwendig. Deshalb bedarf es ganz verschiedener Spielräume: Puppenecken, Bauzonen, Maltische, Spielflächen, Sandkasten, Werkbank usw., aber auch eines zeitlichen Rhythmus im Tagesablauf: freies Spiel, gemeinsames Essen, Spiel im Freien, Spazieren, Erkundungen, Reigen und Gruppenspiele, Erzählen.
Das Kind im Vorschulalter (5-7 Jahre)...
will und kann sich in seinem Spiel zielgerichteten Tätigkeiten hingeben. Sie bleiben schon über längere Zeit bei einem Vorhaben. Eigene Vorsätze und Neigungen prägen sich aus und wollen verwirklicht werden. Jetzt sollen Gelegenheiten zum ”Arbeiten” geboten werden, zum Bauen, Hämmern, Nähen, Weben, Kochen, Backen, Putzen usw. Immer wichtiger wird dabei das Vorbild des Erwachsenen. Gruppenspiele, Feste, gemeinsame Unternehmungen üben und pflegen das soziale Zusammenleben mit den anderen Kindern.
Der Waldorfkindergarten will fördern, was das Kind selber für seine Entwicklung fordert. Erzieher und Eltern sind aufgerufen, das Kind liebevoll zu schützen, zu pflegen und zu begleiten.